Wir haben es geschafft. Wir sind aus der verschlossenen Station entkommen! In EXIT – Das Spiel – Die Station im ewigen Eis geht es genau wie in den „echten“ Escape Rooms darum, möglichst schnell verschiedene Rätsel zu lösen. Im Fall von Die Station im ewigen Eis müssen die Spieler aus einer verschlossenen Station entkommen, bevor der letzte Evakuierungshelikopter abhebt.
Um was geht’s?
Eingeleitet wird das Spiel mit einer kleinen Hintergrundgeschichte. Die Spieler erfahren warum sie sich in der verzwickten Situation befinden und sie möglichst schnell alle Rätsel lösen sollten. Bei Die Station im ewigen Eis gehören die Spieler zu einem Forschungsteam in der Arktis. Der Evakuierungsalarm geht los. Das Labor verwüstet und die Türen bereits verriegelt alles was die Spieler finden, ist ein kleines Notizbuch und das erste Spielutensil, eine Decodier-Scheibe (eine Art Drehscheibe mit mehreren Ebenen).
Soweit erklärt es schon die Rückseite der Spielschachtel. Prinzipiell ist das auch schon alles, was zum Spielen gebraucht wird und der Timer kann starten. Nun dürfen die Spieler das gefundene Tagebuch untersuchen. Die erste Seite enthält weitere Infos zu den Geschehnissen, die restlichen Seiten, erscheinen nicht sonderlich hilfreich. Aber: die Spieler finden das erste Rätsel und damit fängt der Spaß auch direkt an.
Wie funktioniert‘s?
Neben dem Tagebuch und der Decodierscheibe gibt es noch 3 verschiedene Arten von Karten und jeweils einige andere Hilfsmittel, die im Laufe des Spiels gefunden werden. Die Rätselkarten enthalten, wie der Name schon sagt, Rätsel, oder ein Teil eines Rätsels und es müssen noch weitere gefunden werden, um dieses lösen zu können. Die Lösungskarten sagen dem Spieler, ob die Lösung zu einem Rätsel korrekt ist, oder ob er sich umsonst gefreut hat. Die Hilfekarten enthalten Tipps und letztlich auch die Lösung für alle Rätsel, so wird es nicht zu frustrierend, wenn ein Rätsel den Rätselhorizont übersteigt.
Ein Beispiel: Auf Rätselkarte A sind 3 Zahlen zu sehen, etwas abgeschnitten, aber ziemlich deutlich: 579. Die Freude ist groß, das erste Rätsel super einfach und direkt gelöst. Sherlock gibt den Code also auf der Decodierscheibe ein und: falsch. Nochmal zurück und das Hirn anstrengen. Einer der Spieler erinnert sich, dass in dem Tagebuch eine Seite war, die denselben Hintergrund hat, als der, der auf der Karte zu sehen ist. Direkt wird die Seite aufgeschlagen und an die Seite angelegt, mithilfe einer gut versteckten Markierung ist die anzulegende Stelle schnell gefunden und aus den angeschnittenen Zahlen werden plötzlich 3 komplett andere. Wieder auf der Decoiderscheibe eingegeben, darf eine andere Lösungskarte aufgedeckt werden und siehe da: richtig! Wir erhalten Rätselkarte B und C.
So wird Rätsel für Rätsel gelöst. Diese unterscheiden sich dabei sehr und es entsteht keine Langeweile. Super interessant dabei: das Spielmaterial muss zum Teil sogar zerschnitten werden, um an eine Lösung zu kommen (das ist allerdings auch einer der Kritikpunkte – mehr dazu weiter unten). Dazu kommen Knobeleien mit Zahlen, Worträtsel, kleine Basteleien und viele andere Elemente (zum Teil ist die Lösung auch ziemlich kurios oder man fasst sich an die Stirn und denkt sich, warum man nicht gleich darauf gekommen ist und man sich die Tipp-Karte hätte sparen können).
2 kleine Kritikpunkte an EXIT
Etwas Kritk habe ich nach dem ersten Spiel dann aber doch. Diese wiegen aber nicht wirklich schwer und mindern den Spielspaß nicht.
- Beim ersten Mal Spielen (in unserem Fall Die Station im ewigen Eis) ist es uns anfangs schwergefallen, hinter die Rätsel zu steigen und zum Teil auch erst einmal zu verstehen, was wir eigentlich überhaupt tun sollen. Da sollte vielleicht auch die Anleitung ein wenig ausführlicher werden und an ein oder zwei Beispielen konkreter erklären (schön finde ich aber, dass es von KOSMOS eine kleine Erklär-App für mobile Geräte gibt, die die Regeln mit Bildern erklärt).
- Der Müll. Das komplette Spiel lässt sich leider nur ein einziges Mal spielen, danach ist es unbrauchbar. Das kommt einerseits logischerweise davon, dass man dann die Lösungen kennt, andererseits müssen Spielmaterialen, wie oben schon beschrieben, zerschnitten, bemalt und anderweitig missbraucht werden, um Rätsel lösen zu können. Das Tagebuch war in unserem Fall ziemlich zerfetzt am Schluss. Es tut dann schon etwas weh, das Ding am Ende wegzuwerfen. Natürlich möchte ich nicht, dass die Elemente gestrichen werden, die das tolle Spielprinzip ausmachen, aber vielleicht könnte sich hier noch eine andere Lösung einfallen lassen. In Die Station im ewigen Eis hätte ich mir beispielsweise vorstellen können, dass ein Code beiliegen würde, mit dem das Tagebuch als PDF heruntergeladen werden könnte, so hätte man, zumindest theoretisch, die Möglichkeit, das Spiel noch einmal zu spielen.
Fazit
Wir haben EXIT – Das Spiel – Die Station im ewigen Eis zu zweit gespielt und es hat uns sehr viel Spaß gemacht. Das erfrischende Spielprinzip ist gut durchdacht, ebenso die Rätsel. EXIT wurde nicht umsonst zum Kennerspiel des Jahres 2017 ernannt. Aktuell sind bereits 10 EXIT-Spiele erschienen bzw. geplant: Das geheime Labor, Die verlassene Hütte, Die Grabkammer des Pharao, Die vergessene Insel, Die verbotene Burg, Der Tote im Orient-Express, Das Haus der Rätsel, Der versunkene Schatz, Der Keller der Geheimnisse und Die Station im ewigen Eis.
Die Spiele sind in 3 verschiedenen Schwierigkeitsgraden unterteilt, so sollte für jeden etwas dabei sein. Für den Einstieg sollte aber keine Profi-Spiel gekauft werden. Veranschlagt sind eine Dauer von 45-90 Minuten… Wir haben für unser erstes Spiel mehr als 2 Stunden gebraucht. Also wenn ihr spielt, nehmt euch einen Abend frei.
Wir werden uns sicherlich noch das ein oder andere EXIT-Spiel zulegen, da wir nun auch wissen, wie wir an die Rätsel herangehen müssen.
Update: gesagt, getan. Wir haben heute Abend Die verlassene Hütte gespielt. Wie gedacht war die Rätselei um einiges spaßiger, da wir nun wussten, wie die Rätsel betrachtet werden müssen. Dazu haben wir für dieses ca. eine gute Stunde gebraucht, hier haut die Angabe auf der Spielpackung also hin. EXIT macht richtig Spaß und es werden noch weitere Rätselabende folgen.
EXIT – Das Spiel
Verlag: KOSMOS
Spieldauer: 45-90 Minuten
Spieler: 1-4
Alter: ab 12 Jahren
Preis: 12,99 € – 14,99 €
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